Ausrüstungs-Check

„Ausrüstung“ ist ein riesiges Thema. Das fängt bei Hufglocken an und hört beim Gebiss auf. Dazwischen hat man dann noch einen Sattel und wer weiß nicht was noch.

Was gehört also alles zum Ausrüstungs-Check und wegen welchem Equipment kann ich an einen Ausrüstungs-Check herantreten?

Ein großes Thema während meiner osteopathischen Ausbildung war der Sattel- und Ausrüstungs-Check. Mit der Praxis am Pferd wurde mir klar, warum diesem Thema so intensiv Zeit gewidmet wurde.

Leider mache ich immer wieder die Erfahrung, dass oftmals die Ausrüstung des Pferdes bei der Entstehung von Problemen eine große Rolle spielt. Dies bezüglich lasse ich das Pferd von dem Besitzer aufsatteln und auftrensen, um heraufinden, ob es durch die Ausrüstung zu den beschriebenen Problemen kommen kann.

Ich überprüfe die Ausrüstung auf ihre Passform und Verschnallung. Bevor ich meine Meinung ausspreche, lasse ich den Besitzer selbst fühlen, damit dieser sich ein eigenes Bild über den Sitz und die Passform machen kann. Anschließend finden wir gemeinsam heraus und erörtern, ob Änderungsbedarf besteht.

Die Trense

Erfahre, welche Trense für dich und dein Pferd die Richtige ist, welches Gebiss du nutzen solltest und warum, und wofür ein Sperrriemen am kombinierten Reithalfter wirklich da ist.

Der Sattel

Was einen guten von einem schlecht sitzenden Sattel unterscheidet und warum du nicht immer gleich einen neuen Sattel brauchst, wenn der alte nicht mehr passt, erkläre ich dir hier.

Die Ausbinder

Was bringen Ausbinder im täglichen Training wirklich und was haben sie mit einem Fitnessstudio zu tun? Alle Antworten auf diese und weitere Fragen bekommst du hier.

Die Hufeisen

Was für uns unsere Sportschuhe sind die Hufeisen für unsere Pferde. Ich erkläre dir, wann dein Pferd Hufeisen braucht und welcher Beschlag für welchen Einsatzzweck optimal ist.

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Die Trense

Es gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage, welche Trense für ein Pferd die Richtige ist. Die richtige Trense ist immer nur in Abhängigkeit mit dem einen Pferd die richtige Trense. Und auch der Reiter spielt dabei eine große Rolle.

Gucken wir uns zunächst die unterschiedlichen Zäumungen an:
Diese Zäumungen gibt es nicht, weil die eine schöner ist als die Andere, sondern weil sie alle unterschiedliche Funktionen abdecken und somit auch anders am Pferdekopf sitzen und einwirken. Und auch jeder Pferdekopf ist individuell in seiner Form und der Position der Nervenbahnen. Bei dem einen Pferd sitzt das Jochbein besonders tief, das Nächste hat eine sehr kleine Maulspalte. Alles Faktoren, die man berücksichtigen muss. Ich selber arbeite sehr gerne mit dem englischen Reithalfter ohne Sperrriemen.

Sperrriemen am Kombinierten Reithalfter

Aus meiner Sicht gibt es für die Verwendung eines Sperrriemens keinen Grund.

Es gibt viele Erklärungen dafür, wieso ein Sperrriemen genutzt wird und welche Funktion er erfüllen soll. Keine davon macht aus meiner Sicht Sinn, außer die Begründung, dass er dabei helfen kann, das Gebiss ruhiger im Pferdemaul liegen zu lassen. (Jungpferde)

Einige Reiter fühlen sich mit diesem Riemen sicherer, weswegen ich aus psychologischer Sicht der Verwendung des Sperrriemens zustimme. Ziel sollte es jedoch sein, im Laufe der Ausbildung auf diesen verzichten zu können.

Aber ACHTUNG Anwendungsfehler wie z.B. ein zu enges Verschnallen, wirken sich negativ auf das Wohlbefinden des Pferdes aus und können zu weiteren Problemen führen. Keinesfalls darf ein Nasen- bzw. Sperrrriemen dazu benutzt werden, das Maul zu verschnüren und somit die normale und durchaus erwünschte und wichtige Kautätigkeit des Pferdes zu verhindern. Auch ist dieser kein Instrument um eine unruhige Reiterhand oder schlechtes Reiten zu kaschieren.

Das Gebiss

Auch hier muss auf die individuelle Anatomie des Pferdes geachtet werden. Eine Rolle spielt hier die Größe des Mauls, sowie die Länge der Maulspalte und die Nähe des verschnallten Gebisses zu den Zähnen. Oftmals sind die Standard-Gebisse zu dick, sodass ich gerne dünnere Gebisse empfehle, wie sie beispielsweise beim Westernreiten üblich sind.

Gute Erfahrungen habe ich mit den Gebissen der Firma Myler machen können. Leider sind diese aber nicht von der FN anerkannt und dürfen somit nicht auf Turnieren angewendet werden.

Leider stelle ich bei dem Ausrüstungscheck immer wieder fest, dass viele Pferde auf das doppelt-gebrochene Gebiss negativ reagieren. Oftmals ist das Mittelstück zu lang, sodass schon bei leichtem Annehmen des Zügels das Gelenk zwischen Schenkel und Mittelstück auf die Lade drückt und auf dem empfindlichen Knochen Schmerzen verursacht. Aufgrund dieser Tatsache arbeite ich selber gar nicht mehr mit diesen Gebissen und empfehle meistens ein einfach gebrochenes Wassertrensengebiss.

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Ich helfe dir bei der richtigen Wahl deiner Ausrüstung.

Der Sattel

Aufgrund meiner Ausbildung und biomechanischen Kenntnisse bin ich in der Lage, den Sattel auf seine Passform zu überprüfen. Hierzu lasse ich den Besitzer selbst nachtesten. Gemeinsam erörtern wir, ob dieser Sattel weiter benutzt werden kann.

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"Wie finde Ich einen passenden Sattel?"

Als Pferdeosteopathin schaue ich Sattel und Pferd nicht nur auf der Stallgasse an. Sondern vor allem auch in der Bewegung mit Reitergewicht. Möglichst sogar mit demjenigen, der das Pferd am häufigsten reitet. Gründe dafür sind, dass Größe, Bein- und Oberkörperlänge sowie Einwirkung und Grundsitz des Reiters zwecks richtigem Schwerpunkt berücksichtigt werden müssen. Der Sattel muss zum Pferd sowie zum Reiter passen.

Mit dem Sattler des Vertrauens müssen mögliche Passformen besprochen und eine Vorauswahl an Sätteln getroffen werden. Die Anpassung erfolgt anschließend direkt am Pferd.

"Hilfe! Mein Sattel passt nicht mehr. Was soll ich tun?"

Passt der alte Sattel nicht mehr, muss nicht immer gleich ein neuer gekauft werden. Oftmals reicht eine Passkorrektur durch den Sattler des Vertrauen aus.

"Hilfe! Mein Sattel passt nicht mehr. Was soll ich tun?"

Passt der alte Sattel nicht mehr, muss nicht immer gleich ein neuer gekauft werden. Oftmals reicht eine Passkorrektur durch einen Sattler des Vertrauen aus.

Immer da, wenn du mich brauchst.

Zwickt und zwackt es, beobachtest du Druckstellen oder steht eine Neuanschaffung deines Sattels bevor? Zusammen finden wir den richtigen Sattel für dich und dein Pferd!

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Ich helfe dir bei der richtigen Wahl deiner Equipments.

Die Ausbinder

Alles was das Pferd in eine Zwangshaltung bringt, muss vermieden werden. Ausbinder sind starr und verhindern eine weiche Anlehnung, meist sogar stützen sich die Pferde hierauf ab. Auch Stellung und Biegung können hiermit nicht erlangt werden.

Das Pferd nimmt eine Alibihaltung ein, welche ein nicht geschulter Reiter als korrekt betrachtet und eine korrekte Ausführung seines Trainings annimmt. Fatal!

Die breite Masse trainiert ihre Pferde dahin, dass sie unten zappeln und oben still stehen. Aus Sicht der Biomechanik des Pferdes macht dies absolut kein Sinn. Die Pferde laufen in den Keller, anstatt sich zu tragen. Sie sind vorne tiefer und hinten höher. Dies geht zu 100% auf Kosten des Pferdes und führt zu frühzeitigem Verschleiß. In der oberen Bewegungsmuskulatur ist darüber hinaus keine Bewegung mehr möglich, was weitere Verspannungen und Verkürzungen entstehen lässt. Sehnen werden überbelastet und knöcherne Erkrankungen entstehen.

Wenn das vordere linke Bein auftritt, hat der Kopf nach vorne links zu nicken, tritt das vordere rechte Bein auf, nickt der Kopf nach vorne rechts. Die langen Rückenmuskeln spannen sich indes wechselseitig an und ab.

Wohin kann der Kopf noch nicken? Eine seitliche Bewegung ist nur sehr eingeschränkt und ein Nicken bzw. Strecken nach vorne gar nicht mehr möglich. Das Einzige, was ein Pferd so noch tun kann, ist entweder gegen den Ausbinder zu arbeiten, den unteren Hals durchzudrücken und sich nach oben rauszuhebeln — welche Auswirkungen dies auf den Rücken und das restliche Gebäude des Pferde hat, möchte ich an dieser Stelle auslassen — oder aber das Pferd entzieht sich dem gesamten Druck und geht mit dem Kopf Richtung Brust.

Lediglich, dass es sich, jedes Mal, wenn es etwas Druck im Maul verspürt, hinter der Senkrechten und an der Brust zu verkriechen hat. Ein korrektes Stellen und Biegen ist darüber hinaus selbstverständlich nicht möglich.

Die Hufeisen

Barhufer oder Eisen

Wann sind Hufeisen sinnvoll?

In der Natur des Pferdes sind Hufeisen nicht vorgesehen. Der Huf, bzw. das Hufhorn, ist von selbst dazu in der Lage, jegliche Stöße und Belastungen abzufangen und auszugleichen. Bei einem Barhufer ist dazu die Durchblutung der Huflederhaut und der Muskeln der Beine durch eine natürliche Beanspruchung noch gegeben. Die natürliche Hufmechanik regt darüber hinaus den Stoffwechselprozess im Huf an und führt damit zu einem gesunden Hufwachstum. Zusätzlich federt der Huf jeden Schritt des Pferdes ab und dämpft damit mögliche Stöße und Erschütterungen. Dies ist bei einem mit Eisen beschlagenem Huf nicht oder nur noch eingeschränkt möglich.

Daher gilt:

Jedes Pferd, das nicht auf Hufeisen angewiesen ist, sollte barhuf laufen.

In einem Krankheitsfall, wo es unterstützend notwendig ist, kann ein Beschlag (bei Rehebeschlägen ein Bekleben) von unterstützenden „Eisen“ aus Stahl oder Gummi durchaus sinnvoll sein. Und auch bei Pferden, deren Hufe saisonal hohen Belastungen ausgesetzt sind oder aufgrund der Bodenverhältnisse einen großen Abrieb haben, ist ein Hufbeschlag ratsam.